Mittwoch, 19.2.2014 – WiTzels Tagblatt

Ton ab für das Lied vom kleinen Harmonikaspieler:


Meine Patentante feierte 1944 Verlobung. Kurz danach ist ihr Bräutigam gefallen. Sie hat ihn sehr lieb gehabt und blieb dann ihr Leben lang ledig. Irgendwann sang sie mir dieses Lied vom kleinen Harmonikaspieler vor.

Bild des Tages:

Walter Womacka.
Walter Womacka: „Am Ostseestrand“ (1962). [Bildquelle: wikimedia, DDR-Briefmarke.]
S;=)

Spruch zum Tage:

Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann.

MAHATMA GANDHI (1869 bis 1948).

 

S;=)

Kalendergeschichte aus Berlin:

Ick kann doch von Berlin nich weg

Wir Berliner haben keinen Hang zum „Wirtschaftsflüchtling“ und wir wissen auch, dass es nicht immer die Besten sind, die von zu Haus ne Flitze machen. Heute sind Türken und Araber hier, damals waren die Russen hier, unter Napoleon waren die Franzsosen hier und im Dreißigjährigen Krieg waren die Schweden hier. Irgendwer ist immer hier, macht sich breit, will Berlin ganz und gar erobern und verschwindet eines Tages wieder sang- und klanglos unter Hinterlassung einiger Duftmarken fürs Museum.

Briefmarke 2003.
Briefmarke zum Volksaufstand am 17. Juni 1953. [2003; Bildquelle: wikimedia.]
Als zur Russenzeit die Sowjets ihren Sektor von den drei anderen Sektoren abriegelten, schwand mit der politischen Einheit auch die wirtschaftliche Einheit Berlins. Da der „Ost“-Magistrat sich weigerte, die „westliche“ Währungsreform anzuerkennen, wurden die sowieso schon vorhandenen Schwierigkeiten noch größer. Einige wenige verließen jetzt tatsächlich deshalb die Stadt.

Im „KaDeWe“, Entschuldigung, ich meine natürlich im „Kadeko“, im wiedererstandenen „Kabarett der Komiker“ sang Erika Brüning auf einer kleinen Bühne in der Bleibtreustraße:

Mir jeht’s zwar ooch nich sonderlich,

bei uns is et noch knapp,

un trotzdem haue ick jetz nich

nach dem joldnen Westen ab …

Ick kann doch von Berlin nich weg,

wenn det ooch möglich wär.

Det hat for mir jar keenen Zweck,

denn hier jehör ick her.

Ick seh Berlin, wie ‚t früher war

in meiner Fantasie,

un hab et noch jenau so lieb.

Hier weg det kann ik nie!

Kabarett_der_Komiker
[Bildquelle: wikimedia.]

S;=)

Vorlesung; für wenn Sie noch ein bisschen Zeit haben – Sie sind ja hier auf meiner Webseite und nicht auf der Flucht:

http://volkslesen.tv/41-10-robert-koch-institut-liest-eckart-von-hirschhausen/

S;=)

Fortsetzungsgeschichte:

COVER-Mata_Hari

Die Tänzerin.
Mata Hari – „das Auge des Tages“.

1. Anfänge

Während des letzten Jahrhunderts sammelte sich über Mata Hari ein ganzes Regal voll mehr oder weniger umfangreicher Literatur an. Von mageren Heftchen bis zu richtig fetten Schwarten ist inzwischen alles vertreten. Allerdings ist das meiste davon im Reich der Phantasie einzuquartieren nicht zuletzt deshalb, weil Mata Hari selbst eine Legende nach der andern erfand, um ihre Lebensgeschichte genauso schön und exotisch erscheinen zu lassen wie sich selbst und ihre Tänze.

Mit ziemlicher Sicherheit wurde sie auf alle Fälle geboren, und zwar in Leeuwarden, Holland, am 7. August 1876 als Margaretha Geertruida Zelle, einzige Tochter des Hutmachers Adam Zelle und seiner Frau Antje. Sie bekam später noch vier Brüder.

Im Haus Kelders 33 betrieb ihr Vater sein Hutgeschäft, behauptete, ein Baron zu sein, gab an wie Graf Koks von der Gasanstalt und schaffte es nicht, das Geld zusammenzuhalten.

Leuwarden - Kelders

In dieser Straße erblickte sie das Licht der Welt.

Auch seine Tochter hatte diese Sehnsucht nach einem „van“ im Familiennamen und stellte später entsprechende Anträge beim Kabinett des Königshauses. Sie kam damit aber nicht durch.

Vater Zelle spekulierte an der Börse, hatte eines Tages Glück damit, kaufte von dem Geld 1883 das größte Haus am Platze, Grote Kerkstraat 28, und lebte ab sofort auf ziemlich großem Fuße. In ihren Memoiren schrieb Mata Hari: „Mein Vater war ein in Friesland sehr bekannter Kaufmann, meine Mutter eine Dame großen Stils, ebenso schön wie reich.“

Wird fortgesetzt.

COVER-Mata_Hari

Am Stück tutti completti, d.h. ganz und gar lesefertig als Kindle Ebook bei Amazon erhältlich, als gedrucktes Buch im DIN-A4-Format (64 Seiten mit vielen Schwarz-Weiß-Abbildungen, Thermobindung), einzeln numeriert, datiert und signiert von Herbert Witzel alias Hermann Syzygos, für 10 EUR + 2 EUR Versand (innerhalb Deutschlands) bei Herbert Witzel, Warthestraße 25, 12051 Berlin, Tel.: 030-693 16 49, <herbert_f_witzel[at]web.de>.

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Die nächste Lied- und Lesebühne findet statt – wenn der liebe Gott will und wir leben – am Montag, dem 3. März 2014, in Lankwitz; gleiche Stelle, gleiche Welle…

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