Do., 5.10., 20 Uhr :: Nabend Nachbarn

Herbert Witzels Kulturtransport in Neukölln

Nadar
Felix Nadar: Selbstporträt als Luftschiffer (1863). Bildquelle: Wikipedia.

Ort: Warthe-Mahl, Warthestraße 46, 12051 Berlin

mit dem

NEUKÖLLNER DSCHUNGEL

und TRÖDELHEINZ von Nebenan, Sohn des Wunsiedler Schuhmachermeisters und Heimatdichters Georg Benker

und

ROCKN ROLLF

und einem Neuköllner Büchertisch.

Albrecht Altdorfer Neuköllnerin
und mit Albrecht Altdorfers Neuköllnerin (© Albrecht Altdorfer 1527).

Do., 5.10., 20 Uhr im Warthe-Mahl, Warthestraße 46, 12051 berliNeukölln

 

 

Auf ein Neues!

Koop 12049 und 12051 Bevantgarde Neukölln Nord:

Neukölln-Termine.
Fürn Kopf und fürn Kalender, Terminer oder was auch immer – jedenfalls für „Sie und auch Sie und eventuell noch Sie“ (Wolfgang Neuss) und Dich und uns.

17.4.2015: WitZels Bunter (Neukölln-)Abend

Hallo, Freundinnen und Freunde der leichten Muse!

Freitag steigt WitZels Bunter Neukölln-Abend
WO?
In Neukölln, richtig, und zwar im Veranstaltungsraum des Lokals
ZUM STECKENPFERD, Emser Straße 8, S-und U-Bahnhof Neukölln.
WANN? 19:30 Uhr am Freitag, dem 17. April 2015.
http://herbert-witzel.de/
Unser Stargast kommt von außerhalb (Neuköllns), nämlich Maria Jacobi. Ich hab schon Konzerte von ihr erlebt und bin begeistert, freue mich, dass sie dabei ist.

Maria-Jacobi
Repro: Archiv Witzel.

Sie stellt ihre zweite CD vor.
http://mariajacobi.com/2014/05/27/cd-2/
Ich selber mache die Moderation und liefere auch Beiträge, mit und ohne Gitarre.

WitZel-Loislane.
Foto: Lothar Schneeberger.

Autor und Textperformer aus der Nachbarschaft Wolfgang Endler bringt Blitzlichtgedichte mit.

Wolfgang-Endler-Foto
Wolfgang Endler als Strahlebengel; Foto: Wolfgang Schulz.

http://wolfgang-endler.de/
Trödelheinz liest kurze Texte seines Vaters Georg Benker, des Heimatdichters aus Wunsiedel, einem wunderschönen Ort im Fichtelgebirge. Hier schaukelte nicht nur die Wiege Jean Pauls, sondern auch. Ansonsten wird hier am Geburtstag Johannes des Täufers, am 24. Juni, alljährlich das Brunnenfest gefeiert. Auch dies gehört zu Georg Benkers Themenspektrum.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wunsiedel
Außerdem ist der NEUKÖLLNER DSCHUNGEL dabei, vertreten inzwischen auch auch Facebook und im Internet sowieso  http://neukoellner-dschungel.de/
und am Abend durch seinen Herausgeber Johann Leschinkohl.
– Eintritt frei, Hut geht rum. – Es wird gut werden.

Bis dahin, herzliche Grüße,

Herbert WitZel


Herbert WitZel/ Warthestraße 25, 12051 Berlin Neukölln/ Tel.: 030-693 16 49/ Blog: herbertwitzel.wordpress.com

Liebes Tagebuch,

gestern bei „Tante Amalie“ dabei gewesen, bei ihrer Führung durch Berlin Buckow. Es hat sich gelohnt! Ich hab eine unbekannte Stadtlandschaft kennengelernt, die aussieht wie ein Dorf. Außerdem war Tanka Ticker mit dabei, Autorin und Gründerin der Neuköllner Ahoj Souvenirmanufaktur.

Buckow, Kirche.
Dorfkirche Buckow, fotografiert von Harald Rossa 2006 in Zeiten des Wahlkampfes. Bildquelle: Wiki. 

Eigentlich sind wir hier in Berlin und Mitteleuropa schon vom Einheimischen her kulturell dermaßen herzerfrischend bunt und vielgestaltig, dass EU-Multikulti von außen – via Italien z.B. – uns so gut bekommt wie ein zweites Loch im Kopf oder – um im Kulturbereich zu bleiben – wie „das große Fressen“ (La Grande Bouffe) mit der hübschen Andréa Ferréol, klein, rund und sinnlich – sie hat sich extra für diese Rolle 20 kg angefuttert – sowie Marcello Mastroianni, Ugo Tognazzi, Michel Piccoli und Philippe Noiret in den Hauptrollen. EMPFEHLENSWERT, übrigens!

Die beste nächste Gelegenheit, nach Buckow zu kommen, bietet übrigens der „Neukölln-Nachmittag“ in „Jedermanns Stöberlädchen“ am 26. September 2014. Da lässt „Tante Amalie“ nämlich die Maske bzw. den Strohhut fallen und präsentiert sich als charmante und kurzweilige Autorin.

Neukölln-Nachmittag

Zugabenteil am 26.: der NEUKÖLLNER DSCHUNGEL sowie ich dito als Liedermacher bzw. Singer/Songwriter.

KOMMT ALLE!

Freitag, 13. Juni 2014 – WiTzels Tagblatt Nr. 109

Freitag, 13. Juni 2014

Heute abend bin ich in Schöneberg zugange mit dem NEUKÖLLNER DSCHUNGEL und lade Euch alle herzlich dazu ein – LYDIA REINING ist auch dabei,

LYDIA.
LYDIA (Foto: Lothar Schneeberger).

am Klavier diesmal. Es lohnt sich!

13-6-Neukölln_Abend.

Freitag, 13.6., in Schöneberg.

  1. Tagesmusik Herbert-Friedrich WiTzel;
  2. Bild des Tages: Giovanni Bellini;
  3. Spruch zum Tage von Charles Bukowski;
  4. Kalendergeschichte, diesmal aus der Welt der Schiffbrüchigen;
  5. Vorlesung, Arno Geiger;
  6. Fortsetzungsgeschichte CAFÉ FANTASY – Folge 23.

= = =

Nächsten MONTAG ist Tagblatts Ruhetag, übrigens.

= = =

1. Ton ab für – nun ja, für mich:

 

 

Heute abend in Schöneberg hören Sie und Du und wir noch mehr davon…

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S;=)

2. Bild des Tages:

Bellini-Frau_vorm_Spiegel.
Giovanni Bellini: Junge Frau bei der Toilette (1515).

Das Porträt dieser Frau, die sich schön macht – dabei ist sie es schon -, dieses Porträt gehört zu den Lieblingsbildern des Schauspielers und Autors Burkhard Driest. Verständlich.

= = =

S;=)

3. Spruch zum Tage:

Wenn eine verschärfte Braut auf einen Einsiedler trifft, muss einer von beiden sich ändern.

CHARLES BUKOWSKI, „439 Gedichte“.

charles-bukowski.
Charles Bukowski.

= = =

S;=)

4. Kalendergeschichte:

Zwei Schiffbrüchige landen auf einer einsamen Insel. „Ojeh, ojeh“, jammert der eine, „wir sind verloren.“

„Kopf hoch!“, tröstet ihn der andere. „Sie suchen und finden uns.“

„Bist du sicher?“

„Ja, ganz sicher – ich schulde dem Finanzamt noch anderthalb Millionen Euro.“

S;=)

= = =

5. Vorlesung http://volkslesen.tv/30-11-buergermeister-und-buchhaendler-arno-geiger/

 

= = =

6. Fortsetzungsgeschichte: CAFÉ FANTASY – Folge 23

No-Go-Areas und Area To Go
Vorhin mache ich mich von Woolworth aus auf den Heimweg längs die Hermannstraße lang in Richtung Wartheplatz „per pedes apostolorum“, wie die Akademiker sagen ― das heißt verdolmetscht „auf Apostelfüßen“ ―, weil zwischen Boddinstraße und Hermannstraße die U-Bahn derzeit nicht fährt.

Foto: LA.
Foto: Lutz Anders.

An der nächsten Straßenecke mit Fußgängerampel findet gerade ein Polizei-Einsatz statt wegen irgendwas. Als ich näher komme, sehe ich, da ist ja gar kein Verbrechen oder Auto-Crashtest passiert, sondern die Polizisten bilden einen schützenden Ring um Rettungssanitäter, die einen orangenen BSR-Mann für den Krankentransport auf der Bahre vorbereiten. Wie ich mitkriege aus den Äußerungen redseliger Frauen, ist der Straßenfeger bei seiner Arbeit so unglücklich gestürzt, dass er sich dabei den Schädel völlig aufgeschlagen hat. Es gibt in Berlin wahrlich genug Tretminen, auf denen ein Fußgänger ausrutschen kann, aber das will ich hier nicht zum Thema machen.
Ich wurde „durch die normative Kraft des Faktischen“, wie die Akademiker sagen ― das heißt verdolmetscht soviel wie: „durch das Leben und die gesetzgebende Wirklichkeit“ ―dran erinnert, dass in bestimmten Gegenden unserer Landeshauptstadt die Rettungskräfte nur noch unter Polizeischutz tätig werden. Das kann ich verstehen. In der Vergangenheit hat es genug „normative Kraft des Faktischen“ gegeben, wenn zusammengeführte arabische „Großfamilien“ oder afrikanische „Asylbewerber“ auf Sanitäter oder Feuerwehrleute losgegangen sind mit der Hemmungslosigkeit, die sie von zu Hause mitgebracht haben. Das verstehe ich ebenfalls, denn wir benehmen uns im Urlaub auf dem „Ballermann“ auch anders als daheim und lassen dann gern die wilde Sau raus.
Was ist zu tun?
Am besten ist ein Erholungs-Kurzurlaub im Regierungsviertel. Dieses Viertel gehört zu den Gegenden, wo bei Gefahr im Verzuge die Berliner Polizei sofort auf der Matte zu stehen hat, sonst kriegen ihre hohen Tiere großen Ärger mit den noch höheren Tieren auf der Orwell-Farm. In diesem gut gepflegten Viertel gibt es keine Dresche für den Sanitätsgefreiten Neumann, sondern ein Hoch – wir erinnern uns: „…ein dreifach Hoch dem Sanitätsgefreiten Neumann,/der, schon lang ist’s her,/den Autoreifen hat erfunden!/Früher blieb man auf der Strecke,/Gummi gab’s für andre Zwecke./Heute wendet jedermann/Neumanns Autoreifen an.“
Hier in diesem Planquadrat werden weder Autos abgefackelt noch kriegen Kinder Rauschgift oder Schläge angeboten, wenn sie aus der Kita kommen. ― Allerdings dürfen wir jetzt nicht übermütig werden, liebe Leserinnen und Leser, und etwa gar auf den Gedanken verfallen, wir könnten dort unsere eigenen Kinder betreuen lassen oder gar die eigene Staatskarosse auf einem geschützten Parkplatz abstellen. Schließlich leben wir in einem Rechtsstaat und in einer parlamentarischen Demokratie, da sind solche geschützten Lebensräume nur für wirklich wertvolle Menschen mit wirklich wertvollen Dienstwagen und wirklich wertvollen Kindern vorgesehen.
Wir dürfen dort aber immerhin den Bürgersteig benutzen, deswegen heißt er ja auch so. Hin und wieder mache ich auf diesem Bürgersteig selber gern einen Spaziergang und genieße die ungewohnte gefühlte Sicherheit. Leider gibt es diese Sicherheit nicht als „Safety To Go“ zum Mitnehmen und mit Platziert werden sieht es vor Ort auch eher schlecht aus. Sämtliche Büros, Dienstwohnungen und Gästezimmer sind schon reserviert. Sogar im Schloss Bellevue, wo die Mieter regelmäßig wechseln, ist zur Zeit jedenfalls gerade nix frei für Neuköllner zum Einziehen. Dabei ist doch so viel Platz in Deutschland, wie Bundespräsident Gauck gestern den Indern erzählt hat, aber eben nicht für alle und nicht überall.
Doch für einen Spaziergang, wie gesagt, kann ich diese Area To Go uneingeschränkt weiterempfehlen. Noch besser wird es, wenn Bundespräsident Gauck dort das Begrüßungsgeld wieder einführt, an das er sich noch sehr gern erinnert, wenn er von „Willkommens-Kultur“ spricht.

Schloss Bellevue.
Schloss Bellevue – auch nachts so sicher und gut ausgeleuchtet wie am Tage. Foto: Wikipedia.

 Hier wohnt bei Vollmond Erwin der Vampir … Erwin der Vampir.

Heute abend im DanTra’s hören Sie und Du und wir von mir noch mehr von ihm.

 

Dienstag, 10. Juni 2014 – WiTzels Tagblatt Nr. 106

Dienstag, 10. Juni 2014

Wünsche Pfingsten gut verbracht zu haben!

Vielleicht sehen wir uns ja nächsten Freitag im DanTra’s bei meinem gastfreundlichen NEUKÖLLN-Abend?! – Ich würde mich jedenfalls freuen…

13-5-Neukölln_Abend.
Das vom NEUKÖLLNER DSCHUNGEL gesponsorte fertige Plakat wurde vom Dschungelteam vorm Druck noch verbessert und vereinfacht – DANKE für die Realisierung!
  1. Tagesmusik, SOPHIE HUNGER;
  2. Bild des Tages: die Heilige Cäcilie;
  3. Spruch zum Tage von Albert Schweitzer;
  4. Kalendergeschichte, diesmal aus dem OP-Saal;
  5. Vorlesung, „Schlafes Bruder“;
  6. Fortsetzungsgeschichte CAFÉ FANTASY.

 

= = =

Nächsten MONTAG ist Tagblatts Ruhetag, übrigens.

= = =

1. Ton und Film ab für ein verdammt witziges – find ich jedenfalls – Musikvideo mit SOPHIE HUNGER:

 

= = =

S;=)

2. Bild des Tages:

Poussin.
Nicolas Poussin: Cäcilie, die Schutzheilige der Musik (1682).

Das über dreihundert Jahre alte Bild des französisch-italienischen Malers Poussin gefällt mir sehr, es ist ein farbenfreundliches und menschenfrohes Meisterstück. –

 

= = =

S;=)

3. Spruch zum Tage:

Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir nicht wagen, uns so herzlich zu geben, wie wir sind.

ALBERT SCHWEITZER.

= = =

S;=)

4. Kalendergeschichte aus „unserer“ Gesundheitsindustrie:

Die olle Goldgrube Opa Lindemann soll operiert werden und fürchtet sich vorm Messer. „Kopf hoch, Herr … äh… Lindemann“, beruhigt ihn  Chirurg Dr. Schnippelkönig, „unsere OP-Messer sind alle öko und völlig vegan.“ – „Aber was ist denn nun, Herr Dokter“, stottert Erwin Lindemann, „wenn die Operation schiefgeht?“ – „Ach, da machen Sie sich mal keine Sorgen. Das merken Sie gar nicht.“

= = =

5. Vorlesung

http://volkslesen.tv/38-08-steuerberater-lesen-robert-schneider/

= = =

6. Fortsetzungsgeschichte: CAFÉ FANTASY – Folge 21

„Wollen wir uns nicht mal über etwas anderes unterhalten als über Dämonen im Schwarzwald?“, fragt Geschäftsfrau Veronika Mewes-Fischer.
„Aber, Veronika, der Herr Diaspora-Prediger Weiz ist doch extra via Zeitschleife aus dem 19. Jahrhundert zu uns herübergewandert, um uns die Geschichte von Gottliebin Dittus und Pastor Blumhardt zu erzählen“, gibt Aushilfskellner und Eismatscher Urs Bergner zu bedenken.

http://www.amazon.de/Die-Besessene-Gottliebin-Dittus-M%C3%B6ttlingen-ebook/dp/B00KB3521I
Frau Mewes-Fischer schüttelt energisch ihren Kopf. „Wenn die Leute hier schon alles mitkriegen, dann kaufen sie das Buch doch gar nicht mehr und Autor HF WiTzel hat das Nachsehen, weil man schon vorher alles gelesen hat. – Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier.“
„Ach was?“, wundert sich Urs. „Und ich hab gedacht, wir wären inzwischen feste Bestandteile der Unterhaltungsabteilung vom Internet. Nächste Woche wollte ich mich eigentlich als Kandidat für die Vorstandswahl des globalen Vergnügungsausschusses im blauen Dorf zur Verfügung stellen.“
„Hat sich das nicht schon erledigt?“, fragte Veronika. „Ich dachte, das macht jetzt Guido Westerwelle als international anerkannte Ulknudel mit hohem Scherzkeks-Quotienten. Er hat doch Erfahrung damit, uns der Lächerlichkeit preiszugeben. Wowereit mit seinem toten 31-Millionen-Euro-monatlich-Vogel aus Bodenhaltung liegt ja noch weiter vorn, aber das fällt doch nur auf die Berliner zurück und nicht auf alle Deutschen.“
„Vielleicht arbeiten die beiden ja zusammen“, schaltete sich nun Weiz ins Gespräch ein. „Wie wär’s mit dem Duo Wowiwelle zum Ablachen fürn Bunten Abend? Es gab doch mal Günther Neumann und seine Insulaner, das könnte ja jetzt wieder eingeführt werden fürs Bezahlfernsehen, damit die Bayern, Hessen und Baden-Württemberger ein bisschen was zurückbekommen für ihren Länderfinanzausgleich.“
„Für einen Diaspora-Prediger des 19. Jahrhunderts sind Sie ja erstaunlich auf dem laufenden“, sprach Urs.
„In der Welt, in der Welt – geht es immer nur ums Geld“, reimte Weiz. „Das war damals nicht anders als heute. Martin Luther galt diese Welt als ‚des Teufels Wirtshaus‘.“
„Das Wirtshaus zum Mammon“, nickte Veronika. „Wir können froh sein für das CAFÉ FANTASY als Ausgleich. — Wer kommt denn da?“
Wilhelm Raabe kam da mit seiner Frau Bertha und klappte die Tür hinter sich wieder zu. Bertha und Wilhelm setzten sich grüßend und zurückgegrüßt an Tisch drei.
„Was sagen Sie zu Mammon und FANTASY?“, fragte Urs.
„Überall“, antwortete Raabe, „findet der denkende Geist hohe Beispiele, an denen er sich aus schwerer Trübsal und peinlicher Vergrillung emporrichten kann.“

Wilhelm Raabe mit Berta Leiste.
Wilhelm Raabe 1862 mit seiner Braut (und zukünftigen Frau) Bertha Leiste.

Wird fortgesetzt – es kommt noch besser, bald geht die Sache weiter!

= = =

7. Schachkomposition

Schachkomposition 002
Veröffentlicht 1849; der Autor war ein Autor im wahrsten Sinne des Wortes: Alfred de Musset. Er gehörte zu den leidenschaftlichsten Pariser Kaffeehaus-Schachspielern.

-002-

Weiß ist dran – Matt in drei Zügen.
Übrigens besagt die Theorie, dass mit zwei Springern kein Matt auf dieser Erde erzwingbar ist. Doch der Praktiker Musset hat sich nicht darum gekümmert.
Sind Sie ein Theoretiker oder ein Praktiker?
===

So, das war WiTzels Tagblatt Nr.

_106_

Freitag, 13. Juni 2014: NEUKÖLLN-Abend in Schöneberg

13-5-Neukölln_Abend.
So die Bilddatei. Das vom NEUKÖLLNER DSCHUNGEL gesponsorte Original-Plakat wurde vom Dschungelteam vorm Druck noch verbessert und vereinfacht – DANKE für die Realisierung!

Wer oder was ist denn nun das DanTra’s?

13-6-Neukölln_Abend.
NEUKÖLLNER DSCHUNGEL, 25. Ausgabe, 5. Jahrgang, Mai/Juni 2014, Seite 24.

GELD: Eintritt frei – Hut geht rum.

Links:

Autor Herbert-Friedrich WiTzel LIVE.

NEUKÖLLNER DSCHUNGEL®

DanTra’s Kneipe’n Kultur.

Herbert-Friedrich WiTzel alias Hermann Syzygos auf Facebook.

 

 

Freitag, 23. Mai 2014 – WiTzels Tagblatt Nr. 92

Freitag, 23. Mai 2014

  1. Tagesmusik: „Vatta, aufstehn !!!“ (1970);
  2. Bild des Tages: Essen an der Ruhr;
  3. Spruch zum Tage von Jürgen von Manger;
  4. Kalendergeschichte, diesmal apokalyptisch;
  5. Vorlesung, Dschings Aitmatov (einer der stärksten Autoren des 20. Jahrhunderts für mich);
  6. Fortsetzungsgeschichte CAFÉ FANTASY am Richardplatz – Folge 13.
  7. Besondere Schmakazie mit Mr. Charlie zur Wirtschaftskrise nach dem Geld- und Goldrausch.
  • Charlie-Chaplin.
    Charlie Chaplin gibt uns einen Surf- und Lesetip für die Wirtschaftskrise bzw. für den Kater nach Geld- und Goldräuschen.

= = =

Nächsten MONTAG ist Tagblatts Ruhetag, übrigens.

= = =

Die Älteren unter uns, zu denen ich gehöre, kennen noch die Zeiten, als es keine EU und jede Menge Arbeit gab. Wenn Du einen Job loswurdest, dann bist Du einfach eine Tür weitergegangen, hast Dich vorgestellt und konntest morgen anfangen…

Ton ab für TANA SCHANZARA:

 

= = =

S;=)

Bild des Tages:

J. Ohrmann
J. Ohrmann: Essen an der Ruhr (1860).

 

= = =

S;=)

Spruch zum Tage:

Kegeln ist die Kunst, einen Umsturz zu machen, indem man eine ruhige Kugel schiebt.“

JÜRGEN VON MANGER.

= = =

S;=)

Kalendergeschichte vom Ende der Menschheit:

Gott lässt sich nicht spotten und er macht nicht alles mit. Wir wissen nicht die einzelnen Gründe, doch hatte er „aus gegebenem Anlass“, wie es vom Himmel her hieß, eine zweite Sintflut auf seiner TO-DO-Liste. Maria und Jesus erinnerten ihn dann an die Verheißung, als er in seinem Herzen gesprochen hatte: „Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was lebt, wie ich es getan habe.

Solange die Erde besteht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“

Das war natürlich ein Schlag ins Gesicht sämtlicher Klimawandels-Propheten. „Sie missbrauchen meinen Regenbogen, das Zeichen meines Bundes zwischen mir und ihnen und allem lebendigen Getier auf ewig“, sprach Gott der HERR und ließ sich nur eine neue Arche als Zugeständnis abringen.

Wir wissen nicht, warum, aber jedenfalls entschloss sich der liebe Gott, die Arche diesmal nicht von Noa, sondern von der EU bauen zu lassen. – Tja, und als es dann zu regnen anfing, gab es in Brüssel 50.000 Sesselfurzer, die sich mit der korrekten ISO-Norm für Affen und Bananen beschäftigten, und die Menschen wie Du und ich in Mitteleuropa hatten zwar nix bestellt, durften aber alles bezahlen nach der alten Freibierregel: „Wir spielen jetzt Wiedergutmachung und Deutschland gibt einen aus!“

Dazu fällt mir zwischendurch noch die Geschichte von Konrad Adenauer ein, weil nach dem Krieg ja nun wirklich alle die hohle Hand nach Deutschland ausstreckten, Österreich eingeschlossen. Adenauer sagte dazu: „Wenn die Österreicher Wiedergutmachung wollen, dann können sie die Knochen von Adolf Hitler zurückhaben.“

Bonn Appetit! - Kagähr Meyähr!
Konrad und Charles, Gott hab sie selig! Mit der heutigen EU haben sie so viel zu tun wie Deutschland mit dem Islam.

So, wir kommen nun zum Schluss unserer apokalyptischen Geschichte: Die Regenbogenfraktion einigte sich mit Wowereit auf eine gemeinsame Einweihungsparty für den Willy-Brandt-Flughafen und die Barak-Obama-Arche. Und was soll ich Euch sagen: Wir sind alle jämmerlich ersoffen, jedenfalls im Westen. Im Osten hatten sie immerhin eine Schwarzmeerflotte, aber wir hatten nur kubikmeterweise heiße Luft, die nach ISO-Norm 40 Minuten erhitzt werden darf, aber nicht länger, und anschließend mit spiralförmigen Bewegungen vom Wedelbefugten im Raum verwedelt werden muss wie die ISO-Tomatensoße vom ISO-Italiener auf der ISO-Pizza.

Gelbes-U-Boot.
Regierungs-Arche.

Es gab welche, die wollten sich ins Gelbe U-Boot retten, das noch von John, George, Paul und Ringo übriggeblieben war. Da saßen aber schon „unsere“ Politiker schön warm und trocken drin und flüchteten vor der Verantwortung für ihr eigenes Tun und Lassen wie sonst auch.

= = =

Vorlesung ― http://volkslesen.tv/27-08-werkstatt-der-kulturen-liest-tschingis-aitmatow/

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Fortsetzungsgeschichte: CAFÉ FANTASY am Richardplatz – Folge 13

Wir erinnern uns an den Herrnhuter Diaspora-Prediger Weiz, der uns von Gottliebin Dittus erzählt hat, wie sie in der Möttlinger Brunnengasse Nr. 3 sofort das Gefühl hatte: „Hier ist es nicht richtig…“ Die Dittus-Geschwister setzten sich zum Mittagessen und Gottliebin sollte das Tischgebet sprechen. Sie begann: „Komm, Herr Jesus, sei unser Gast …“ Dann verdrehte sie plötzlich die Augen und fiel vom Stuhl wie ein Stück Holz.”

“War sie tot?”, fragte Frau Mewes-Fischer entsetzt. Auch dem Aushilfskellner und Eismatscher Urs Bergner lief eine Gänsehaut den Rücken rauf vom Hintern bis zum Nacken.

„Erst mal wusste niemand, was mit ihr los ist“, antwortete Weiz. „Sie lag da auf den blanken Dielenbrettern, zum Schrecken ihrer Geschwister, und rührte sich nicht. Dort am Boden kam sie dann zu sich. Wegen ihrer seltsam widerlich ge­wordenen und abstoßend zuckenden Gesichtszüge hatte niemand von den Geschwistern es gewagt, die Bewusstlose zu berühren.
Fünf Minuten nach dieser unerklärlichen Be­wusstlosigkeit sah Gottliebin aus wie vorher.
Heute früh hatte der Armenpfleger der Gemein­de Möttlingen für 150 Gulden diese Stube-Kammer-Küche-Wohnung in der Brunnengasse 3 gekauft, um sie als Unterkunft den verwaisten Dittus-Kin­dern zur Verfügung zu stellen. Nachdem Vater und Mutter gestorben waren, mussten sie notgedrungen umziehen, denn das Elternhaus gehörte der Calwer Hypotheken-Kredit-Bank.
Fünf Geschwister waren übriggeblieben: Andre­as Dittus ― zu dieser Zeit auswärts als Holzfäller und Forstgehilfe ―, sein halbblinder Bruder Jörg und die Schwestern Katharina, Annamaria und Gottliebin.
Gottliebin, geboren am 13. Oktober 1815, hatte ebenfalls andernorts ihre Dienste getan, bis sie ar­beitsunfähig wurde durch ihren verwachsenen Rücken, eine schiefe, zu hohe Hüfte, ein zu kurzes Bein und einen schlimmen Unterleib.“

Übrigens war Prediger Weiz so freundlich, uns eine Daguerrotypie der Gottliebin Dittus zur Verfügung zu stellen, allerdings aus einer späteren Lebensphase:

 

[Abbildung entnommen aus meinem Buch: „Die Besessene – Gottliebin Dittus in Möttlingen.“]

Dittus-Daguerrotypie.
Gottliebin Dittus (1815 bis 1872). 

Weiz weiter: „Am zweiten Tag gab es Spätzle mit Linsen bei den Dittus-Kindern. Die Linsen hatten sie von ihrer mitleidigen Tante Maria Kätter geschenkt bekom­men.
Am dritten Tag wurde Gottliebin eng ums Herz, denn sie wusste nicht mehr, was sie machen sollte, um hier alle hungrigen Mäuler satt zu bekommen. Es war nichts im Haus, kein Mehl mehr und Geld schon gar nicht, außer einem einzigen Notgroschen unterm Kopfkissen ihres Bettes nebenan in der Kammer. Den Groschen nahm sie nun und hielt ihn mit ihrer kleinen linken Faust umklammert.
Gottliebin dachte an ihre Geschwister, für die sie Verantwortung trug. Es war ihr, als würden alle Wände der Wohnung über ihrem Kopf zusammen­stürzen. Sie schloss hinter sich die Tür der Kammer und trat in die Stube.
‚Wenn ich doch wenigstens mehr Geld zum Ein­kaufen hätte’, murmelte sie verzweifelt vor sich hin, ‚wenigstens noch einen einzigen Groschen mehr…’ Plötzlich spürte sie ein Zucken in ihrer lin­ken Hand. Als sie die Faust öffnete, sah sie tatsäch­lich zwei Groschen statt einem in ihrer Hand.
Sofort bekam sie wieder eine Gänsehaut und dieses unheimliche Gefühl überfiel sie mit aller Macht: HIER IST ES NICHT RICHTIG. Hier will irgend etwas sich einmischen und mitmachen in ihrem Leben. Ent­setzt warf sie beide Groschen in den Abtritt und ihre Gänsehaut verschwand.“

„Abtritt?“, wunderte sich Urs Bergner, „was ist ein Abtritt?“

„Heute würden wir es ein Plumpsklo nennen, Garçon“, erläuterte Frau Mewes-Fischer. Er nickte verständig.

Weiz fuhr fort. „Nun hatte Gottliebin gar nichts mehr außer der festen Überzeugung, dass diese Hilfe nicht vom Himmel geschickt worden war. Gott kommt mit Ruhe. Sie wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn und kehrte zurück in ihre Kammer, wollte sich aufs Bett legen zum Ausruhen. Einkaufen konnte sie ja nun doch nicht mehr. ABER WAS IST DAS? Auf dem Bett findet sie jetzt den abgetrennten Ärmel eines Männerhemdes, auf einer Seite zuge­bunden und prall mit Mehl gefüllt wie eine Wurst. Oben drauf liegt ein Silbertaler und unter dem Sil­bertaler ein beschrifteter Zettel. Sie liest: ‚Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid.’
Trotz des frommen Spruches wird ihr Gesicht so weiß wie das Mehl. Eins hat sie durch Erfahrung schon gelernt im Lauf ihrer bald 25 Lebensjahre: Wo JESUS draufsteht, muss nicht Jesus drin sein. Der Teufel ist da für seine höllische Partei der beste Wahlkämpfer des Universums. — Doch weil es den Geschwistern Dittus jetzt wirklich am Allernötigsten mangelt, be­hält sie diesen Hemdsärmel, oder jedenfalls seinen Inhalt, und den Taler. Noch am gleichen Tag nimmt sie das Mehl zum Backen und den Silbertaler zum Einkaufen. Beim Abendbrot haben sie satt zu essen, doch so richtig lecker schmecken will es Gottliebin nicht. Im ganzen Haus entstand nach Einbruch der Dun­kelheit eine Unruhe, die auch den Bewohner des ersten Stockes mit einbezog, den allein leben­den Leineweber Michael Seitz. Das war völlig neu für ihn, was er hier miterlebte. Er konnte es nicht ein­sortieren in seinen bisherigen Erfahrungsschatz. Durch Kammer, Stube und Küche des Erdgeschos­ses bewegte sich ein Schlurfen wie von unsichtba­ren Füßen hin und her durch alle drei Räume. Bald erhob sich auch noch ein lautstarkes, unerklärbares Gepolter. Alle, die das hörten, bekamen einen heillo­sen Schrecken, sowohl die Dittus-Geschwister als auch Nachbar Seitz sowie drei zufällige Passanten auf der Brunnengasse. Aber niemand tat einen Mucks und man vermied es, anderntags überhaupt von diesem entsetzlichen Radau zu sprechen. In der nächsten, der dritten Nacht wurden Gottliebin auf einmal mit Gewalt die Hände übereinander gelegt, während sie friedlich im Bett lag.
In der vierten Nacht tanzten schwebende Irrlich­ter um sie herum, die plötzlich auftauchten und ge­nauso plötzlich wieder verschwanden.
In der fünften Nacht erblickte sie unbekannte Gestalten an ihrem Bett.
Anderntags kam Tante Kätter zu Besuch und brachte wieder Linsen mit. Gottliebin sagte nichts, doch ihre Geschwister erzählten der Tante von den unheimlichen Vorgängen.
Maria Kätter berichtete es dem neuen Pastor Jo­hann Christoph Blumhardt.“ Weiz trank einen Schluck Kaffee, weil er einen trockenen Mund vom vielen Erzählen bekommen hatte.

„Und dann?“, fragte Frau Mewes-Fischer. „Was machte der Pastor? Ich hab diese Exorzismus-Filme aus Hollywood gesehen, also da geht ja echt die Post ab!“

Wird fortgesetzt.

 

= = =

7. Mr. Chaplin, wie lautet Ihre Surf- und Lese-Empfehlung für heute?

Charlie-Chaplin.
Charlie Chaplin gibt uns einen Surf- und Lesetip für die Wirtschaftskrise bzw. die Zeiten nach dem Geld- und Goldrausch:
NEUKÖLLNER-DSCHUNGEL.
Titelbild Mai/Juni 2014.

Ich empfehle den neuen NEUKÖLLNER DSCHUNGEL. Mit den kostenlosen NEUKÖLLNER DSCHUNGEL kommt man besser durch die Zeiten ohne Geld als mit Geld durch die Zeiten ohne NEUKÖLLNER DSCHUNGEL.

Mr. Chaplin, wir danken Ihnen für dieses höchst informative Gespräch.

PS: Übrigens sind im neuen NEUKÖLLNER DSCHUNGEL auch Beiträge von meiner Wenigkeit zu finden, und zwar auf den Seiten 10f. und 24.

= = =

So, das war WiTzels Tagblatt Nr.:

-92-
[Benutzt fürs Design: 92 – HAUTS DE SEINE – 92 -.]

Freitag, 21. März 2014 – WiTzels Tagblatt Nr. 43

Feitag, 21. März 2014

  1. Tagesauftakt mit einem flotten ELVIS-Duett;
  2. Bild für Freitag, passend zum Wetter – hoffentlich: Der Weg  ins Paradies;
  3. Spruch zum Tage von JW Goethe;
  4. Kalendergeschichte, diesmal BY ME, wie Shakespeare schreiben würde, d.h. verdolmetscht: von mir selbst;
  5. Vorlesung, Gregor Gysi liest Goethe;
  6. Steckbrief: Eine Christin, die Krimis schrieb.

= = =

= = =

1. Ton ab für The King And His Lovely Lady:

= = =

S;=)

2. Bild des Tages: Heute scheint hoffentlich die Sonne, jedenfalls schien sie gestern. Deshalb klettern wir alle langsam aus unserem Winterfell selbst dann, wenn wir grundsätzlich keinen Pelz tragen. Dazu fällt mir die Geschichte ein mit den Nerzweibchen: Was machen die Nerzweibchen, wenn sie Junge bekommen wollen? – Dann machen sie das gleiche, was unsere Frauen machen, wenn sie einen Nerz haben wollen, richtig.

Aber nun zum Bild:

Dierck Bouts
Dierick Bouts, Dirck Bouts, Dirk Bouts, Thierry Bouts,
Meester van de Parel van Brabant, Dieric Bouts the Elder (1420 bis 1475): Der Weg ins Paradies (1450).

= = =

S;=)

3. Spruch zum Tage:

Weil ich doch nun einmal die
Schwachheit für die Weiber
haben muß, will ich sie lieber
für Sie haben als für eine
Andere.

JOHANN WOLFGANG von GOETHE an Frau von Stein.

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S;=)

4. Kalendergeschichte aus dem neuen „Neuköllner Dschungel“, der Zeitschrift für Kiez und Kultur:

No-Go-Areas und Area To Go

Vorhin mache ich mich vom Neuköllner Woolworth aus auf den Heimweg längs die Hermannstraße lang in Richtung Wartheplatz „per pedes apostolorum“, wie die Akademiker sagen das heißt verdolmetscht „auf Apostelfüßen“ , weil zwischen Boddinstraße und Hermannstraße die U-Bahn derzeit nicht fährt.

An der nächsten Straßenecke mit Fußgängerampel findet gerade ein Polizei-Einsatz statt wegen irgendwas. Als ich näher komme, sehe ich, da ist ja gar kein Verbrechen oder Auto-Crashtest passiert, sondern die Polizisten bilden einen schützenden Ring um Rettungssanitäter, die einen orangenen BSR-Mann für den Krankentransport auf der Bahre vorbereiten. Wie ich mitkriege aus den Äußerungen redseliger Frauen, ist der Straßenfeger bei seiner Arbeit so unglücklich gestürzt, dass er sich dabei den Schädel völlig aufgeschlagen hat. Es gibt in Berlin wahrlich genug Tretminen, auf denen ein Fußgänger ausrutschen kann, aber das will ich hier nicht zum Thema machen.

Foto: LA.
Unsere Hermannstraße – wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Foto: LA.

Ich wurde „durch die normative Kraft des Faktischen“, wie die Akademiker sagen das heißt verdolmetscht soviel wie: „durch das Leben und die gesetzgebende Wirklichkeit“ dran erinnert, dass in bestimmten Gegenden unserer Landeshauptstadt die Rettungskräfte nur noch unter Polizeischutz tätig werden. Das kann ich verstehen. In der Vergangenheit hat es genug „normative Kraft des Faktischen“ gegeben, wenn zusammengeführte arabische „Großfamilien“ oder afrikanische „Asylbewerber“ auf Sanitäter oder Feuerwehrleute losgegangen sind mit der Hemmungslosigkeit, die sie von zu Hause mitgebracht haben. Das verstehe ich ebenfalls, denn wir benehmen uns im Urlaub auf dem „Ballermann“ auch anders als daheim und lassen dann gern die wilde Sau raus.

Was ist zu tun?

Am besten ist ein Erholungs-Kurzurlaub im Regierungsviertel. Dieses Viertel gehört zu den Gegenden, wo bei Gefahr im Verzuge die Berliner Polizei sofort auf der Matte zu stehen hat, sonst kriegen ihre hohen Tiere großen Ärger mit den noch höheren Tieren auf der Orwell-Farm. In diesem gut gepflegten Viertel gibt es keine Dresche für den Sanitätsgefreiten Neumann, sondern ein Hoch – wir erinnern uns: „…ein dreifach Hoch dem Sanitätsgefreiten Neumann,/der, schon lang ist’s her,/den Autoreifen hat erfunden!/Früher blieb man auf der Strecke,/Gummi gab’s für andre Zwecke./Heute wendet jedermann/Neumanns Autoreifen an.“

Hier in diesem Planquadrat werden weder Autos abgefackelt noch kriegen Kinder Rauschgift oder Schläge angeboten, wenn sie aus der Kita kommen. Allerdings dürfen wir jetzt nicht übermütig werden, liebe Leserinnen und Leser, und etwa gar auf den Gedanken verfallen, wir könnten dort unsere eigenen Kinder betreuen lassen oder gar die eigene Staatskarosse auf einem geschützten Parkplatz abstellen. Schließlich leben wir in einem Rechtsstaat und in einer parlamentarischen Demokratie, da sind solche geschützten Lebensräume nur für wirklich wertvolle Menschen mit wirklich wertvollen Dienstwagen und wirklich wertvollen Kindern vorgesehen.

Wir dürfen dort aber immerhin den Bürgersteig benutzen, deswegen heißt er ja auch so. Hin und wieder mache ich auf diesem Bürgersteig selber gern einen Spaziergang und genieße die ungewohnte gefühlte Sicherheit. Leider gibt es diese Sicherheit nicht als „Safety To Go“ zum Mitnehmen und mit Platziert werden sieht es vor Ort auch eher schlecht aus. Sämtliche Büros, Dienstwohnungen und Gästezimmer sind schon reserviert. Sogar im Schloss Bellevue, wo die Mieter regelmäßig wechseln, ist zur Zeit jedenfalls gerade nix frei für Neuköllner zum Einziehen. Dabei ist doch so viel Platz in Deutschland, wie Bundespräsident Gauck gestern den Indern erzählt hat, aber eben nicht für alle und nicht überall.

Doch für einen Spaziergang, wie gesagt, kann ich diese Area To Go uneingeschränkt weiterempfehlen. Noch besser wird es, wenn Bundespräsident Gauck dort das Begrüßungsgeld wieder einführt, an das er sich noch sehr gern erinnert, wenn er von „Willkommens-Kultur“ spricht.

Schloss Bellevue.
Schloss Bellevue – auch nachts so sicher und gut ausgeleuchtet wie am Tage. Foto: Wikipedia.

Herbert Witzel

Wenn Sie denn noch mehr von mir lesen wollen, dann empfehle ich heute das „Café Milath“.

Cover-Café-Milath.
Herbert Witzel: „Café Milath“, eine Geschichte aus Berlin; 112 Seiten.

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5. Vorlesung

http://volkslesen.tv/29-09-linke-lesen-goethe/

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6. Steckbrief – Gesucht: Eine Christin, die Krimis schrieb

„Hinter jedem starken Mann steht eine schwache Frau“, behauptet eine Bauernregel, und tatsächlich, trau, schau, wem: Hinter jenem scharfzüngigen Freizeitschnüffler, welcher in dem Kriminalroman „Ein Toter zu wenig“ das Licht unserer literarischen Welt erblickte, verbarg sich als Schöpferin eine zarte Pfarrerstochter in ihrer von Katzen mitbewohnten Schreibwerkstatt. Dort türmte sich ein geniales Chaos von Papierstapeln und Büchern zuhauf, aus denen Fasanenfedern als Lesezeichen hervorlugten.

Krimi

Wenn jener weltgewandte aristokratische Hobbydetektiv gerade mal nicht mit dem Aufklären spektakulärer Fälle beschäftigt ist, dann fahndet er in Auktionskatalogen nach den kostbaren Erstausgaben rarer Druckwerke oder lässt sich ein erlesenes, mit Kennerwissen ausgewähltes Weinchen schmecken. Er hat übrigens immerhin siebzehn Romane und Anthologien als Markenzeichen der Autorin erfolgreich durchlebt.

So, das waren ihre starken Krimis – reden wir jetzt mal ganz unkavalleresk von den Schwächen und Wehwehchen der Gesuchten: „Die Leidenschaft, Gedichte zu übersetzen, ist eine angeborene Krankheit. Ich habe ein Leben lang an ihr gelitten.“ Auffälliges Symptom dieser Krankheit ist ihre leider unvollendete Übertragung der „Göttlichen Komödie“. Selbige wird alle ein bis zwei Jahre in drei Bänden als Penguin-Taschenbuch neu aufgelegt und ist die meistverbreitete Dante-Übersetzung überhaupt.

Göttliche Komödie.
Dante und seine „Göttliche Komödie“.

Für die ehrwürdige BBC verfasste sie den Zwölfteiler: „Zum König geboren“, eine für 1943 aufregend neue Darstellung der „Old Time Religion“. Dieser Zyklus fand zwar nicht bei allen Frommen, aber bei den meisten Hörerinnen und Hörern daheim begeisterte Zustimmung. Die Gesuchte zählte zu den ersten Frauen, die in Oxford ihre Magisterprüfung ablegen konnten.

„Unser Handwerk ist es, Geschichten zu erzählen“, schrieb sie. „Es ist das einzige Handwerk, das wir verstehen. Wir haben getan, was wir konnten; möge der Meister aller Handwerker selbst das Beste daraus machen.“

HERBERT  WITZEL

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AUFLÖSUNG MORGEN.

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